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Die Frau des russischen Vize-Premiers und ihre Hunde


Alexei Nawalny:

„Die Businessklasse ist für meinen Hund nicht komfortabel genug“.

Neue Ermittlung und Mini-Film des "Fonds zur Korruptionsbekämpfung".

14. Juli 2016, 13:58.

Übersetzung: M. Roth, Juli 2016.

Heute habe ich eine neue Ermittlung für euch.

In den Kommentaren wird uns häufig geschrieben, dass die Datschen angeblich langsam langweilig werden, egal wie viel man anschaut, wir wissen sowieso, dass alle Beamten Diebe sind. Villen, Swimmingpools, Autos und Jachten überraschen längst keinen mehr.

Ich werde mich bemühen, mit etwas Neuem zu überraschen.

Die folgende Ermittlung demonstriert anschaulich, wie schwachsinnig und zugleich ernst die Probleme mit dem russischen Beamtentum geworden sind.

All dies wurde bereits im Zuge unserer Ermittlung zu Schuwalows Zarenwohnung entdeckt, wir haben uns aber dafür entschieden, das Sujet gesondert hervorzuheben, weil es der Vizepremier der russischen Regierung (verzeiht mir!) diesmal wirklich verkackt hat. Er hat es fantastisch verkackt.

Vermutlich werdet auch ihr kein anderes Wort dafür finden, wenn ihr den Post zu Ende gelesen und das kurze Video gesehen haben werdet.

Wenn es mir früher – bei all diesen Schlössern und Wohnungen in London, der Geschichte um den Kauf einer Etage im Hochhaus an der Kotelnitscheskaja-Uferstrasse, der Wohnung an der Kosygin-Strasse, dem Rolls-Royce – schien, dass er einfach ein dreister Dieb und Fatzke ist, so tendiere ich nun dazu, dass er vielmehr ein Verrückter ist.

Seiner Monologe darüber, dass „man beliebige Entbehrungen ertragen und auf Elektrizität verzichten muss“, eingedenk, konstatiere ich eine ernste psychische Störung des Vize-Premiers.

Vor lauter auf ihn einprasselndem Geld und Macht hat er den Verstand verloren – wie es schon im Song [„Zug unter Dampf“ der Band Aquarium] wortwörtlich heisst: „[Die Kinder] verlieren den Verstand, weil ihnen nichts mehr zu wollen übrigbleibt“.

Das Verhalten des Vize-Premiers ist dermassen empörend, dass ich sogar einen Videoclip gedreht habe. Nicht einfach irgendeinen Videoclip, sondern einen Videoclip mit einem lebendigen Corgi (ich war auf Klicks aus), weil genau so ein Hündchen der Hauptheld unserer neuen Ermittlung ist.

Es gibt ein Thema, das uns beim FBK seit geraumer Zeit fasziniert: Privatflugzeuge. Wie auch bei Fällen mit Jachten ist das Thema komplex; derartige Aktiva werden stets auf juristische Personen, die irgendwo im Karibischen Becken registriert sind, überschrieben. Im „Schwarzen Kasten“ lässt man uns regelmässig Informationen darüber zukommen, dass der und der Beamte in einem Privatflieger gesehen wurde, die tatsächlichen Besitzer der Flugzeuge lassen sich aber in 99% der Fälle nicht bestimmen.

Das hier ist so ein Fall. Wenn ein gewisser Beamter sich ein Privatflugzeug angeschafft hat, so wird er es selbstverständlich auch benutzen. Und hier kommen uns Tracking-Sites zur Hilfe, auf denen sich mithilfe des Luftfahrzeugkennzeichens praktisch im ganzen Äther die Verlagerungen von Jets nachverfolgen lassen.

Wir haben für lange Zeit eine ziemlich umfassende Liste von „verdächtigen“ Privatfliegern angehäuft. Einer davon ist derjenige von Schuwalow.

Hier seht ihr das Flugzeug „Bombardier Global Express“ – eines der teuersten und besten Flugzeuge seiner Klasse. Es ist 950 km/h schnell und kann ohne nachzutanken von New-York nach Tokio durchfliegen. Es ist berühmt für sein Interieur, die Innenausstattung solcher Flugzeuge hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

[Bild]

Dies ist nicht einfach das Bildchen eines vergleichbaren Fliegers aus dem Internet. Dies ist das ganz konkrete Flugzeug, mit dem Vize-Premier Schuwalow zu fliegen pflegt. Ich werde das nun anhand öffentlich zugänglicher Daten beweisen und ihr werdet alles selbst wiederholen können.

[Bild]

Das Luftfahrzeugkennzeichen lautet „M-VQBI“. Auf all den besagten Tracking-Sites lässt sich die Bewegungsgeschichte dieses Fliegers für das letzte Jahr zurückverfolgen. Wir haben die ganze Flugliste analysiert und hatten zuletzt keinerlei Zweifel mehr, dass tatsächlich Schuwalow in diesem Flugzeug fliegt.

Hier ein paar Beispiele:

Das Flugzeug mit Luftfahrzeugkennzeichen „M-VQBI“ fliegt am 4. September 2015 nach Wladiwostok.

[Screenshot; planefinder.net]

Und wer tritt dort am selben Tag an einem Forum auf? Unser Herr Schuwalow.

[Screenshot; „Wirtschaftsforum in Wladiwostok, 3. bis 5. September 2015“.]

Oder hier: Das Flugzeug macht sich am 2. Oktober 2015 nach Sotschi auf.

[Screenshot; planefinder.net]

Am selben Tag nimmt Herr Schuwalow dort am Forum „Sotschi-2015“ teil.

[Screenshot; 2. Oktober 2015, 15:30; „Igor Schuwalow hat an einem Podiumsgespräch [...] im Rahmen des Investitionsforums ‚Sotschi-2015“ teilgenommen“.]

Wo hat sich Schuwalow über 20-Quadratmeter-Wohnungen belustigt? In Kasan, anlässlich eines offiziellen Besuches.

[Screenshot; 10. Juni 2016, 18:15; „Igor Schuwalow haben Käufer von 20-Quadratmeter-Wohnungen zum Lachen gebracht. Der russische Vize-Premier Igor Schuwalow hat es lustig gefunden, dass Russen 20-Quadratmeter-Wohnungen kaufen. Eine solche Unterkunft wurde ihm anlässlich einer Reise nach Kasan gezeigt.“]

Welch wundersame Verkettung von Umständen! Das Privatflugzeug „Bombardier Global Express“ mit Luftfahrzeugkennzeichen „M-VQBI“ ist am selben Tag in Kasan gelandet.

[Bild]

Und so läuft das 13 Mal. 13 Mal ist das Flugzeug im letzten Jahr zu denselben Orten geflogen, wo sich Schuwalow an diesem oder dem folgenden Tag gezeigt hat. Entweder verfolgt jemand Schuwalow in diesem Privatjet oder er fliegt selbst mit ihm. Angesichts all der exotischen Destinationen wie Teheran oder Peking bleibt kein Zweifel mehr bestehen: In diesem Flugzeug, das 50 Millionen Dollar kostet, bewegt sich ein russischer Beamter fort.

Wir haben es selbstverständlich nicht bei Arbeitsreisen belassen und alle Flüge in diesem Jahr analysiert. Und das hat uns die Tür zur erstaunlichen Welt des Vize-Premiers ausser Dienst eröffnet.

Erratet ihr die beliebteste Strecke? Wohin ist das Privatflugzeug 18 Mal im letzten Jahr geflogen? Es ist ganz einfach.

[Screenshot von planefinder.net]

Salzburg. Und warum Salzburg? Wegen den Mozartorten vielleicht? Oder dem Kapuzinerkloster? Ganz und gar nicht. Dort ist Schuwalows Datscha. Naja, eigentlich keine Datscha, eher ein Schloss. Ich erinnere daran, dass Schuwalow sich lange vor dieser Immobilie bewahrt hat, gesagt hat, das Schloss stehe in Miete, und es dann genommen und in einem Interview mit der „New Times“ zugegeben hat, dass das Schloss ihm gehört.

[Screenshot von New Times; „Eigentlich habe ich nie verborgen, dass diese Immobile einer ausländischen Firma gehörte, deren Inhaberin meine Frau war.“]

Das „Bombardier“-Privatflugzeug mit Luftfahrzeugkennzeichen „M-VQBI“ ist 18 Mal in einem Jahr „zur Datscha“ geflogen. Bisweilen gleich mehrere Male in einer Woche. Ich bin mir sicher, dass die meisten von euch seltener zur Datscha fahren, die in einem Umkreis von 70 Kilometern vom Wohnort aus gelegen ist.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Niemand hat bis anhin jemals etwas von der Existenz eines Privatflugzeugs Schuwalows vernommen. In der Steuererklärung ist kein Flugzeug aufgeführt, Schuwalow selbst hat es weder in einem Interview noch sonstwo jemals erwähnt.

Der Vize-Premier selbst rühmt sich und protzt damit, dass er angeblich gänzlich transparent sei, bei ihm alles deklariert sei und er nichts zu verbergen habe. Wir wollen ihm deswegen nicht vorwerfen, dass das Flugzeug ihm gehört – das können wir dokumentarisch nicht beweisen.

Lasst uns dem Vize-Premier „vertrauen“ und annehmen, dass das Flugzeug wirklich nicht seins ist. Wenn es aber nicht seins ist, er es aber regelmässig benützt, bedeutet das, dass er es mietet.

Schauen wir einmal, wie viel so ein Vergnügen kostet.

Auf der Internetseite, die Privattransportdienste anbietet, können wir die Strecke des Vize-Premiers zur Datscha festmachen.

[Bild]

Wir finden genau dasselbe Flugzeug und den Preis: 40'000 Dollar für eine Richtung.

[Bild]

Von der Datscha muss man aber auch wieder zur Arbeit nach Moskau zurückkehren – hin und zurück kostet 80'000 Dollar. Rechnen wir das auf 18 Reisen hoch, sind es 1,44 Mio. Dollar, also beinahe 100 Mio. Rubel im Jahr für die Reisen zur Datscha.

Hiermit hätte man es bereits belassen können, wo man überhaupt etwas derartiges zu Gesicht bekommen hat: [Gewöhnliche] Russen geben für ihre Datscha-Reisen 250 Rubel [ca. 3.50 Euro] für den Vorortzug aus, ein Beamter mit 18-jähriger Dienstzeit aber etwa 100 Millionen im Jahr. Das ist aber nicht alles. Haltet euch fest.

Als wir die vollständige Flugliste des Bombardier-Flugzeugs für ein Jahr analysiert hatten, konnten wir zwar Schuwalows Arbeitsbesuche und die Reisen zur seiner Immobilie im Ausland identifizieren, auf jede derartige „Übereinstimmung“ kamen aber noch einige Strecken zum Vorschein, die wir uns gar nicht erklären konnten. Zum Beispiel Riga für 24 Stunden oder Prag für ein paar Tage im Winter. Oder Zypern, als Schuwalow selbst woanders weilte. Wer und wohin fliegt noch mit dem Flugzeug des Vize-Premiers? Wir haben wirklich sehr lange nach einer Antwort gesucht.

Die Lösung erwies sich als einfach, aber sehr kurios.

Dass sich Igor Iwanowitsch Schuwalows Ehefrau als Züchterin und Besitzerin preisgekrönter und weltweit bekannter Hunde der Rasse „Corgi“ betätigt, ist hinlänglich bekannt. Hier kann man ihr Interview zu diesem Thema nachlesen, wo sie erzählt, dass ihr Hund bereits 2007 mehrfacher Champion war. Auf hundespezifischen Foren kennt man Olga Schuwalowa auch sehr gut.

So hat sich bei genauer Betrachtung ergeben, dass der Business-Jet strikt dorthin geflogen ist, wo in diesem Moment gerade eine Hundeausstellung durchgeführt wurde.

Das ist Olga Schuwalowa, die Ehefrau des Vize-Premiers, eine Hausfrau, die um die 200 Millionen Rubel [ca. 3 Mio. Euro] im Jahr verdient:

[Bild]

Sie und ihre Hunde nehmen regelmässig an allen möglichen Wettbewerben in aller Welt teil.

{12. Mai 2016, Birmingham, England [...]; ANDVOL PINKERTON, Besitzerin Shuvalova O. – 1. Veteran; ANDVOL TSESAREVICH, Besitzerin Shuvalova O. – 2. Jährling.}

Hier eine lange Liste von Titeln von einem von Olga Schuwalowas Hunden:

[Screenshot von Facebook; es handelt sich um den Hund „Tosha“.]

Der Hauptchampion auf obiger Fotografie heisst Andwol Pinkerton oder in der Kurzform Toscha. Es ist uns aber gelungen, noch weitere 8 Corgis zu finden, die Schuwalowa gehören. Die Hunde sind reinrassig und teuer, weswegen ihre Namen und Besitzer registriert sind. Die Namen der Hündchen verdienen besondere Aufmerksamkeit. Die Kreativität und den Gedankenflug der Beamtenehefrau muss gebührend gewürdigt werden, die Rufnamen sind wirklich unterhaltsam.

Hier ist zum Beispiel Andvol Zessarewitsch.

[Bild]

Und hier sieht man rechts Andvol Ostap Bender und links Andvol Hugo Boss.

[Bild]

Uns hat das folgende Hündchen sehr gefallen: Andvol „Ich bin dein Idol“ [russ. Andvol Ja Tvoj Idol, engl. Transkription: Andvol Ya Tvoy Idol].

[Bild]

Unser Liebling ist aber „Fuchsrudel Gabi Freude der Elfen“ [russ. Lis’ja Staja Gabbi Radost’ El’fov, engl. Transkription: Lisya Staya Gabbi Radost Elfov]. FREUDE DER ELFEN!!!! Genug, beginnend mit dem Wort „Fuchs“ und endend mit dem Wort „Elfen“ – das ist mal ein Hundename.

Olga Schuwalowa, die Ehefrau des Vize-Premiers, hat ihr Tierzuchthobby auf ein neues Level gehievt. Zu den Ausstellungen fliegen ihre Corgis in Begleitung von Spezialbetreuern im Privatflugzeug.

In ebenjenem Flugzeug des Vize-Premiers.

Ich mache keine Witze.

Über die sozialen Netzwerke von Schuwalowas Hundebetreuern (sie belieben sich „Händler“ zu nennen) ist es uns gelungen zu erfahren, wo Toscha und Zessarewitsch in diesem Jahr waren. Wir haben dies aufs Genauste mit den Verschiebungen von Schuwalows Jet verglichen. Das Resultat: 8 ideale Übereinstimmungen.

Ende Mai fliegt das „Bombardier“-Flugzeug nach Zypern.

[Screenshot; planefinder.net]

An Bord ist keineswegs ein Beamter, der sich beeilt, zwei-drei Offshores zu eröffnen, sondern ein Hund. Hier sein Foto von der Zypern-Tournee. Dort fand die Ausstellung „Aphrodite“ statt.

[Screenshot von Facebook: Rita E., 30. Mai; „Auf Wiedersehen, Zypern!“]

Hier fliegt der Business-Jet nach Riga. Schuwalow selbst ist dort nicht anwesend. Wer ist dafür dort? Richtig, Zessarewitsch!

[Screenshot; planefinder.net]

[Screenshot von Facebook: „Rita E. hat 2 neue Fotos hinzugefügt“; 21. Juni, 06:56, Riga, Lettland.]

Mit England ist es dieselbe Geschichte. Das Flugzeug ist letzte Woche dorthin geflogen und in den sozialen Netzwerken erscheinen gleich druckfrische Fotos aus Windsor.

[Screenshot; planefinder.net]

[Screenshot von Facebook: Rita E., 2. Juli, 16:20; „Wenn du ein Pembroke in Windsor bist“.]

Und sogar das: ein Spaziergang mit dem Herrchen.

[Screenshot von Facebook: Rita E. mit Olga Schuwalowa; 29. Juni, 13:42; „Der ‚Welsh Corgi Terrier’ ist eine Norwich-Varietät und lebt mit Pembrokes zusammen :)“.]

Im Endeffekt ist es uns gelungen, 8 eindeutige Übereinstimmungen bezüglich der Hunde zu finden. Ich meine damit jene, wo wir sowohl die Flugstrecke als auch eine Fotografie eines konkreten Schuwalow-Corgi am selben Tag und am selben Ort haben. Aller Wahrscheinlichkeit nach gibt es noch mehr, aber bei diesen acht sind wir zu 100% sicher.

Sollte jemand aber noch zweifeln, haben wir einen Trumpf im Ärmel.

[Screenshot von Facebook; Rita E. schreibt am 7. Juli in den Kommentaren: „Manchmal kommt es vor, dass man die Komfortklasse erhöht und ausnahmsweise erlaubt, den Hund in den Salon mitzunehmen, aber sehr selten. Und in der Business-Klasse ist es nicht so komfortabel :)“.]

Schuwalow-Corgis an Bord des Privatflugzeugs. Die Verwalterin der Corgis klagt darüber, dass es „in der Business-Klasse nicht so komfortabel ist“.

Habt ihr das realisiert? Die Hundebetreuerin schreibt, dass die Business-Klasse für Schuwalows Schützlinge nicht komfortabel genug ist. Smiley.

Na klar, wie könnten wir auch nicht lächeln? Gebt’s zu, ihr seid kaum je in der Business-Klasse geflogen? Na, oder habt ein paar Mal das Ticket nicht für Geld, sondern für Bonuspunkte gekauft.

Das verbindet euch mit Schuwalows Hund; er fliegt auch nicht in der Business-Klasse. Es ist ihm nicht komfortabel genug.

Es sind Pinkerton und Zessarewitsch (nehme ich an) an Bord desselben „Bombardier“, in dem Schuwalow zwecks seiner Vize-Premier-Angelegenheiten zu fliegen pflegt. Wir hätten kein besseres Foto liefern können, weil sich damit alles eindeutig ergibt.

Lasst uns dieses Foto mit den Katalogfotos von Bombardier, die im Moment ihres Verkaufs gemacht worden sind, vergleichen:

[Bild]

Wie ihr selbst seht, ist es bis hin zum konkreten Platz klar, wo die Corgis fliegen.

Wir haben eine grosse Flugtabelle erstellt und ungefähr errechnet, dass allein die Flüge zu den Hundeausstellungen die Schuwalows 40 Millionen Rubel [ca. 560'000 Euro] gekostet haben.

[...]

Moral und Schlussfolgerungen

Wie ich schon weiter oben geschrieben habe, sind sie im Kreml allesamt übergeschnappt. Wirklich übergeschnappt. Sie haben die Erdöldollars gestohlen, die vom Himmel gefallen sind (ich erinnere daran, dass Russland während Putins Regierungszeit durch den Erdöl- und Gasverkauf 3 Trillionen erhalten hat). Dann haben sie das Gestohlene über „Business“ legalisiert. Dann begannen sie selbst daran zu glauben, dass sie es verdient und nicht gestohlen haben. Sie haben geglaubt, dass sie diesen Reichtum verdienen. Die haben Schlösser und Gutshöfe gekauft. Sie haben Familienwappen gegründet (die Schuwalows haben zum Beispiel ein Wappen mit Eulen).

[Bild des Familienwappens]

Sie haben sich als Aristokratie vorgestellt. Na, und so sind sie in aller Stille übergeschnappt. Ein Verrückter sitzt nicht zwingend ein und sabbert vor sich hin. Seine Störung kann auch darin bestehen, dass er Hunde in einem Flugzeug transportiert.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wo so etwas möglich ist. In keinem einzigen Land, selbst im korruptesten, kann so etwas passieren. Selbstverständlich gibt es verschiedene Scheichs, die goldene Lamborghinis kaufen, aber bei den Scheichs wird jedem Bürger schon bei der Geburt Geld für den Lebensunterhalt und ein Studium an jeder beliebigen Universität der Welt zugeteilt. Es gibt wenig Bevölkerung, aber viel Erdöl.

Bei uns leben aber 22,9 Millionen Menschen unter der Armutsgrenze, d.h. 20% der Bevölkerung sind praktisch Bettler, dieser Kerl aber vergeudet 40 Millionen Rubel im Jahr für Hundeflüge.

Und man braucht mir nicht zu sagen: „Schuwalow ist reich, er kann es sich leisten“. Selbst wenn sein Geld ehrlich erworben wäre (und das ist es nicht), kann es nicht sein, dass ein Beamter, der erste Stellvertreter des Staatsvorsitzenden, 170 Millionen Rubel im Jahr für Flüge in einem Privatjet ausgibt, von denen 40 Millionen für Hundetransport verwendet werden.

Das ist nicht normal, es ist amoralisch, es ist verrückt. Es lassen sich viele Epitheta dafür finden. Für einen gewöhnlichen Menschen ist es schon nicht normal, und für einen Beamten – na, das kann man sich überhaupt nicht vorstellen. Gerade da derselbe Schuwalow mehr als alle anderen hochrangigen Beamten die Russen zu Selbsteinschränkungen aufruft. Erinnert euch nur an das „es gibt weniger, weniger Elektrizität“.

Ja, wir haben weniger, weil deinem Hund die Business-Klasse nicht genügt.

Ich hoffe sehr, dass ihr helft, diesen Post und das Video zu verbreiten.

Zurzeit läuft die Vorwahlkampagne, „Einiges Russland“ wird uns erneut erzählen, wie sie sich am Volk ergötzen und was für einen sozialen Staat wir doch haben. Möge das ganze Land ihnen Schuwalow, seine Immobilie, seine Hunde und seinen Lebenswandel entgegenschleudern! Möge jeder Abgeordnetenanwärter von jeder beliebigen Partei antworten: Kann ein Beamter so leben?

Vergesst nicht, dass Medwedew an der Spitze der Liste von „Einiges Russland“ steht und Schuwalow sein erster Stellvertreter ist – und de facto die Regierungsgeschäfte leitet, wohingegen Medwedew selbst eine unabwendbare repräsentative Funktion ausübt.

Folgendes muss zur Tagesordnung der Wahlkampagne werden: die Korrpution, der Reichtum und der Lebenswandel unserer Beamten, unter anderem zum Beispiel von Schuwalow.

[...]

Update:

Nach Erscheinen der Ermittlung hat Olga Schuwalowa bestätigt, dass das Flugzeug der Familie Schuwalow gehört, und erklärt: „Wir transportieren unsere Hunde in unserem Flugzeug zu internationalen Ausstellungen, wo wir die Ehre Russlands verteidigen“.


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