Xenia Kirillowa: Wlad Kolesnikow. Geschichte eines Lebens (Nebst einem Nekrolog)
Am 25. Dezember 2015 hat sich der achtzehnjährige Russe Wladimir "Wlad" Kolesnikow das Leben genommen. Er war den staatlich orchestrierten Nachstellungen und Verleumdungen nicht mehr gewachsen, die sein Leben bestimmten, seit er sich öffentlich gegen den Ukrainekrieg ausgesprochen hatte.
Ein Interview, das Kolesnikow ein halbes Jahr vor seinem Tod gegeben hat, finden Sie hier in deutscher Übersetzung.
Am 28. Dezember 2015 hat die NZZ darüber berichtet: "Putin-Kritiker stirbt an Überdosis" (Christian Weisflog).
Deutsche Übersetzung: tamisdat.com, 29. Dezember 2015.
Ksenija Kirillova, San Francisco/Kiew, 27. Dezember 2015, Nachrichtenagentur „Novyj Region“ (nr2.com.ua).
Es fällt mir sehr schwer, über Wlad zu schreiben, und noch schwerer, über ihn zu lesen. Wahrscheinlich verhält es sich immer so, wenn ein Mensch stirbt, der dir genug nahe gestanden hat, und du siehst, wie Menschen, die ihn nie gekannt haben, laute und schöne Worte über ihn schreiben. Nein, ich stelle die Aufrichtigkeit dieser Menschen nicht in Zweifel. Ich verstehe, dass Wlad heute, da er die Linie zwischen Vergänglichkeit und Unsterblichkeit überschritten hat, ein Omen, eine Ikone, ein Symbol für hunderte wunderbare, selbstlose Menschen geworden ist, die, wie auch er, kämpfen, leiden und riskieren. Und ich verstehe, dass sein Angedenken jetzt ihnen allen gehört. Aber ich wünschte, dass Wlad, dieser wahre Junge Wlad nicht in Bildern, Worten, Ikonen und Legenden untergegangen wäre. Ich hatte das Glück, ihn kennenzulernen – so, wie er war, mit all seinen Zweifeln, Ängsten und Hoffnungen. Und ich will von ihm erzählen.
Er hatte Angst. Wahrscheinlich haben das alle mehr oder weniger gesehen. Ich bin auf eine Vielzahl von Skeptikern gestoßen, die beteuerten, dass Wlad sich selbst beweihräuchere, umsonst Panik mache und dass er sich vor gar nichts fürchte müsse. Er hatte aber tatsächlich Angst und zuckte mitunter wirklich bei jedem Geräusch zusammen, schlief nachts nicht, weil er erwartete, dass man hinter ihm her ist. Sagt, ist das eine dumme kindische Panik? Was hätte ein 17-jähriger Junge denn empfinden sollen, wenn man ihn hetzte, zusammenschlug, aus dem College schmiss, wenn ihn sein leiblicher Großvater verleugnete und ihm gar mit Vergeltung drohte, wenn der Ermittler bei der Polizei ihm direkt sagte, dass „sie dich hier für so was auch umbringen können“ und den Jugendlichen einem regelrechten Verhör unterzog, woher er das T-Shirt mit der ukrainischen Flagge herhabe?
In einem seiner Texte, den er mir im Sommer zu veröffentlichen erlaubt hat, hat Wlad geschrieben:
„Zurzeit schlafe ich schlecht, kann lange nicht einschlafen, oft quälen mich Albträume. Bei jedem Geräusch draußen oder im Haus... zieht sich mein Herz aufgeregt zusammen. Ich habe die ‚schwarze Mappe’ schon vorbereitet, wir sammeln die Dokumente für den Fall, dass ich – Gott bewahre! – trotzdem aus dem Land flüchten muss. Gerüchten zufolge wurde schon ein Verfahren gegen mich angestrengt worden ist. Das sind aber nur Gerüchte und ich hoffe inständig, dass es dennoch gehen wird. Auch wenn es etwas nahelegt – die Macht wird das nicht mehr verzeihen.“
Dabei hätte ich aber niemandem jemals erlaubt, Wlad einen Feigling zu nennen. Er hat gekämpft, er hat mit dem Heldenmut eines Erwachsenen seine Angst überwunden. Er hat mit einer für sein Alter fernliegenden Weisheit alles gesehen, was in Russland vor sich geht, und wollte zu den nichtsnutzigen Mitbürgern vordringen. Er hat mich gebeten, seine Gedanken auf unserer Seite zu veröffentlichen, und dabei inständig darum gebeten, dass niemand diese Artikel auf seine Onlineseiten kopiere, weil sein allgegenwärtiger Großvater dort die Texte sehen kann. Jemand hat diese Texte trotzdem kopiert, der Großvater hat sie gefunden, Wlad tauchte unter, ist für eine Weile verschwunden, dann wieder aufgetaucht und hat wieder geschrieben. Er war ein echter Kämpfer, er erbrachte seine Opfer bewusst. Alles, was er getan hat, sein Leben und sogar sein Tod waren keine Schwäche, sondern die Fortsetzung dieses Kampfes. Die Überwindung der ständigen, mitunter panischen Angst war eine Heldentat.
„Gerade deswegen müssen wir kämpfen: um die Hoffnung zu haben, im Alter, wenn wir überlebt und gesiegt haben werden, auf die Kinder, auf unsere Enkel zu schauen und sich zu sagen: ‚Sie sind frei, weil es einmal schrecklich war, aber ich gekämpft habe. Die Welt ist frei, weil ich für sie gekämpft habe.’ Vielleicht sind wir Idealisten, vielleicht Idioten, das ist aber unsere Wahl“, hat er geschrieben. Als ich diese holprigen, unbearbeiteten, mir im Skype-Chat überreichten Zeilen zum ersten Mal las, fand ich, dass sie würdig sind, in Zitaten in Umlauf zu bringen. Das wird nun wahrscheinlich auch geschehen.
Es tat ihm weh. Sehr fest, kindlich weh, wie sich die Leute, insbesondere die Verwandten ihm gegenüber verhielten. Wegen seiner Jugend, wegen der Erfahrung des ersten Leids und der abrupten Erkenntnis, dass er nie mehr wie ehedem sein wird. Der letzte Tropfen war der Artikel in der „Komsomolskaja Prawda“, als sein leiblicher Großvater gegen den Enkel auftrat – mit verleumderischen Anschuldigungen von Verbrechen, die Wlad nach eigenen Worten nie begangen hat, und mit einer Flut von Erklärungen wie derjenigen, dass „ der Junge bei seinen Spezis berühmt werden will: den Amerikanern und den Verrätern Russlands“. Die Verleumdung verbreitete sich mit Tausenden von Exemplaren im ganzen Land. Der Artikel mit Wlads Fotografie wurde im Internet herumgereicht.
Der Großvater des Jungen, der damals noch nicht einmal 18 Jahre alt war, ein ehemaliger Mitarbeiter des KGB, war persönlich zur Redaktion gegangen, um den Enkel zu verleumden. Ich war damals gerade mit Freunden in den Bergen und konnte ihm nicht gleich ausführlich schreiben. Ich bat ihn, meine Rückkehr abzuwarten. Er wartete und wir sprachen miteinander. Ich erinnere mich sehr gut an jenen Tag: es war der 5. Juli. Genau damals keimte in Wlad zum ersten Mal der Gedanke an den Tod auf. Die folgenden Auszüge aus der privaten Korrespondenz veröffentliche ich zum ersten Mal:
„Wow – war mein erster Eindruck, als ich deine nächste Nachricht gelesen habe. Ehrlich, ich habe nicht gedacht, dass mich ein Mensch verstehen kann, der so weit von mir entfernt ist, den ich nur im Internet getroffen habe. Du hast recht – mit diesen scheußlichen Gefühlen erwache ich jeden Tag und mit ihnen versuche ich einzuschlafen (nicht immer erfolgreich). Bezüglich ‚sich an Neuem erfreuen’ – ich sage gleich, dass ich nachdenken und selbst zu so einer Schlussfolgerung kommen muss, ich kenne mich, ich sage es gleich ehrlich – ich bin nicht sicher, ob ich mich in naher Zukunft freuen kann. Zurzeit erwarte ich jeden Moment die Polizei oder den FSB, in ihren beliebig karierten Mäntelchen und mit angenehmen Umgangsformen – amtlich und korrekt. Und wenn ich schon mal offen spreche – ich habe schon vor einiger Zeit zu begreifen begonnen, dass mich in diesem Land nichts Gutes erwartet. Ich kann mein Leben hier nicht weiterführen, sosehr ich mich auch bemüht habe. Und selbst wenn ein Wunder geschehen sollte, selbst wenn es mir gelingen sollte, irgendwie von hier zu flüchten – was weiter? Ich habe weder Ausbildung noch Verwandtschaft, eigentlich nichts außer dem Leben. Ich versuche, diese Gedanken hier irgendwie loszuwerden – ich spiele am Computer, schaue mir Filme an (Komödien, bemühe ich mich). Ich habe bereits verstanden, dass, wenn ich das alles überleben kann, ich sicher nicht mehr wie früher sein werde. Ich werde stärker. Das Problem ist, dass ich das bezweifle. Ich bezweifle, dass ich es überleben kann. Oft habe ich mit Anfällen zu kämpfen... ich weiß nicht, wie das richtig heißt, ich denke, es gibt dafür einen Fachterminus, ich nenne es aber „schlichtweg“: der Wunsch, alles zu beenden. Ich war nie ein starker oder schwacher Mensch. Ich kann sagen, dass ich wohl ein wenig stärker als der Durchschnitt war. Täglich verlässt mich aber seltsamerweise dieses Wesen, die Gedanken, die mich gehalten haben, der Glaube an eine Zukunft, an eine bessere Zukunft. Man kann mit Sicherheit sagen, dass in den nächsten 5-10 Jahren nichts Gutes kommen wird. Wenn es Wunder auf der Welt gibt und ich trotzdem von hier weggehen kann – was soll ich dort ohne Ausbildung, ohne Sprachkenntnis? Ich müsste alles von Neuem und ständig mit Rücksicht auf die Vergangenheit, auf die Menschen und Ereignisse, die mir lieb waren, aufbauen.“
Wir unterhielten uns damals die ganze Nacht und sprachen danach noch viele, viele Male miteinander. Könnt ihr sagen, dass hier der Beweis dafür liegt, dass Wlad Schwäche gezeigt hat, dass er bereit war, sein Leben zu beenden? Nicht ganz.
Wlad wollte leben. Selbst diese Anflüge von Schwäche zeigten, dass er die Hoffnung suchte, krampfhaft suchte. Er wollte, dass man ihn überzeugt, dass alles nicht so schlimm sei. Er war verzweifelt und suchte von innen Kräfte für den weiteren Kampf. Er fürchtete um sich, aber er konnte nicht von der Sache, die er ausgesucht hatte, lassen. Er sah für sich keine Perspektiven, aber er sah auch kein anderes Leben mehr. Überdies darf man nicht vergessen, dass er das auf dem Höhepunkt der Hetze geschrieben hat. Er hat diese Periode jedoch überstanden. Er hat sie überstanden und ist nicht daran zerbrochen.
Er versuchte wegzugehen. Ich habe ihm immer geraten, in die Ukraine zu gehen – das Land, wo er bereits eine Vielzahl von Freunden hatte. Wlad wollte sich nicht mit einem ohnehin Krieg führenden Staat belasten. Er träumte von Amerika. Ich versuchte sanft, es ihm auszureden, weil ich verstand, dass Washington wie auch Moskau den Tränen nicht glaubt. Ich wohne seit mehr als eineinhalb Jahren in den USA, die sich hier als Wunder erwiesen haben, arbeite viel und hoffentlich gut und während dieser ganzen Zeit hat mir hier niemand geholfen – und wo sind die Garantien, dass jemand Wlad geholfen hätte? Aber der „amerikanische Traum“ des romantischen Jugendlichen erwies sich als stärker. Er liebte dieses Land aus der Ferne, auch wenn er es noch nie gesehen hatte. Er verwandte einen großen Teil der für ihn gesammelten Gelder für Konsulatsgebühren – ein Visum wurde ihm trotzdem nicht ausgestellt... Die Hetze ließ nicht nach, auch wenn sie weniger starke Ausmaße annahm. Die Ermittler fuhren fort, „im T-Shirt-Fall zu ermitteln“ und versuchten aus Wlad herauszuschlagen, wo er die ukrainische Flagge her habe. Im provinziellen Schiguljowsk, wohin ihn der Großvater verbannt hatte, wurde der Jugendliche abermals an einem College immatrikuliert, wo er wieder mit dem Unverständnis der Altersgenossen konfrontiert wurde.
„Ehrlich – du bist einstweilen wahrscheinlich der einzige Mensch, mit dem ich mich über dieses Thema ganz offen und ruhig austauschen kann... ich kann nicht einmal Worte für diese Gefühl finden. Vor den Leuten, die hier sind, schweige ich – die Worte USA, Amerika und Ukraine gibt es hier nicht. Es gibt ‚Pindosia’ [USA, pejorativ] und ‚Chochlandia’ [Ukraine, pejorativ]. Alle Pindosy [Amerikaner, pejorativ] und Chochly [Ukrainer, pejorativ] sind Faschisten und der übrige Quatsch. Gut ist der Vater wenigstens mehr oder weniger adäquat, man kann ihn wenigstens darum bitten, nicht mehr über dieses Thema zu sprechen“, hat sich Wlad in den persönlichen Briefen beklagt. Sonst hat er häufig darum gebeten, von Amerika zu erzählen. Er hat die Hoffnung, das Land wenigstens irgendwann einmal zu sehen, nicht verloren.
Ende Sommer nahmen die Verfolgungen eine neue Wende: erneut kam die Polizei zu Wlad, dieses Mal versuchten sie ihn ebendieses „Scheibenzerschlagens“ zu beschuldigen, dessen ihn sein KGBler-Großvater [im Interview mit der „Komsomolskaja Prawda“] beschuldigt hatte. Wlad hielt auch das aus. Dann kehrte für eine gewisse Zeit Ruhe ein und Wlad verschwand für eine Weile. Einen Monat vor seinem Tod schrieb er mir erneut und teilte mir mit, dass ein Bekannter von ihm, ein gleichgesinnter, noch minderjähriger Schüler, für seine Ansichten in eine psychiatrische Anstalt gesteckt worden war.
Über die Wiedergeburt der Strafpsychiatrie hatte ich schon früher gehört – so zum Beispiel im Fall des Aktivisten Anton Podtschasow [Anton Podčasov] aus Barnaul, den man als unzurechnungsfähig zu erklären versucht hatte. Wlad quälte sich, sorgte sich um seinen Freund, litt an der Machtlosigkeit und Unmöglichkeit, irgendwie zu helfen. Er bat mich, nichts davon zu erzählen, und ich will aus Ehrfurcht vor seinem letzten Wunsch den Namen des Betroffenen nicht nennen und bitte darum, nicht nach ihm zu forschen – Wlad befürchtete, dass das Ausplaudern zu einer Hetzte gegen den Jugendlichen führen würde, der noch keinem unserer Leser bekannt ist. Dann wurde sein Freund freigelassen und Wlad begann erneut zu kämpfen – er begann zu überlegen, wie man ihm helfen konnte, mit den Nebenwirkungen von starken Medikamenten fertig zu werden und wieder wie früher zu werden. Im Vergleich zu der Depression im Sommer schien es, als wäre Wlad wirklich stärker geworden. Er war voller Entschlossenheit, er hatte ein Ziel: den Menschen, der seiner Hilfe bedurfte. Nichts ließ erahnen, dass dieser Junge beabsichtigte, sich das Leben zu nehmen...
Bitte bezeichnet seine Tat nicht als Schwäche. Ich war Zeuge vieler Schwächen von ihm, der eigentlich noch ganz Kind war, und sage ehrlich: Wlad Kolesnikow war einer der stärksten Menschen, die ich jemals gekannt habe. Die tapferen Menschen sind nicht jene, die sich nicht fürchten, sondern jene, die fähig sind, trotz der Angst zu leben, und Wlad war genau so. Er hat mitunter unlogische Dinge nur deswegen getan, damit man ihn hörte, versteht ihr? Das Schlimmste war für ihn nicht, dass man ihn hetzt, sondern dass man ihn nicht hört. Deswegen hat er sich diese Flagge umgehängt, deswegen hat er im Militärkommissariat die ukrainische Hymne angeschaltet, deswegen hat er darum gebeten, seine Gedanken auf unserer Seite zu veröffentlichen. Er wusste, dass man ihn in keinem Land der Welt brauchen wird und versuchte, das eigene Land zu verändern – das Land, das seinen Drang zusammen mit seinem Leben zerstampfte.
Ich kann nicht an seinen Selbstmord glauben. Wlad hat weitaus schwerere Momente in seinem Leben überlebt – und sie ertragen. Er konnte sich nur in einem Fall das Leben nehmen: nicht aus Verzweiflung (er kam mit Verzweiflung zurecht), nicht aus Angst (er war es schon müde, sich zu fürchten), sondern nur um eines letzten Versuchs willen, laut in die Leere zu schreien, etwas zu begehen, das die Fluten der Verleumdung, des Schmutzes, des Hasses, der Propaganda, des Verrats vonseiten der Verwandten, die ihn umzingelten, überdeckte. Und in diesem Fall hat er sein Ziel erreicht: es haben ihn sogar jene gehört, die seine Worte nie ernst genommen haben. Leider ist es bereits zu spät.
Unsere ganze Redaktion trauert zutiefst um Wlad. Er war „einer von uns“ – unser Autor, Freund, Gleichgesinnter, unser junger Held und gleichzeitig ein Junge, dessen Schmerz ich im Verlauf mehrerer Monate angehört habe. Für mich war er beinahe wie ein Sohn oder ein jüngerer Bruder. Ich träumte davon, eines Tages in die Augen dieses reinen und tapferen Jungen zu schauen. Ich kann nicht glauben, dass er nicht mehr ist.
„Ich weiß nicht, ob es Mord oder Selbstmord war, das hat auch keine Bedeutung. Die kaltblütige, methodische Zuführung zum Selbstmord ist waschechter Mord. An diesem Mord tragen alle Schuld – jeder, der gegen Wlad gehetzt hat. Wir müssen die Dinge beim Namen nennen: ihn hat das Putinsche Regime und Putin persönlich umgebracht. Es ist namentlich Putin, der das System von Hetze und Terror, Verleumdung und Vergeltungsmaßnahmen gegen unbequeme Personen organisiert hat. Er ist das Oberhaupt dieses Systems, das heißt, dass er es ist, der Wlad umgebracht hat, seine Gefolgschaft, seine Ausgeburten. Und wir werden den Tod dieses Jungen nie vergessen und nicht verzeihen, wie auch die Vielzahl anderer Tode“, hat der Chef von „Novyj Region“ Alexander Schtschetinin [Aleksandr Ščetinin] verlauten lassen.
[...]
„Wir wissen nicht, wie Wlad konkret gestorben ist, aber wir werden unsere eigenen journalistischen Ermittlungen durchführen und früher oder später zum Kern dessen, was geschehen ist, gelangen. Die Schuldigen werden über seinen Tod Auskunft geben, wie viele Jahre auch immer bis zu diesem Moment vergehen werden. Sie sollen ja nicht auf eine Verjährungsfrist hoffen“, schlussfolgerte Alexander Schtschetinin.
Ich beende diesen Artikel und schaue auf das Chat-Fenster in Skype. Ich kann nicht glauben, dass Wlad mir nicht mehr schreiben wird und wir diesen Artikel nicht besprechen werden wie wir früher alle Artikel besprochen haben, die ihn betroffen oder ihm nahe gestanden haben. Ich vermag das Verlangen kaum zu bändigen, ihm einen Link zuzusenden. Ruhe in Frieden, mein Freund, beinahe mein Brüderchen. Ich werde alles tun, damit man dich nie vergessen wird...